Deutsch als Zweitsprache (DAZ)

Seit dem Schuljahr 2000/01 gibt es an der HMS eine Intensivklasse für Seiteneinsteiger. Hier werden Kinder und Jugendliche unterrichtet, die über keine, wenige oder unzureichende Sprachkenntnisse verfügen. Nach der Zuweisung durch das Aufnahme- und Beratungs-zentrum im Schulamt Offenbach und Gesprächen mit den Eltern und ihren Kindern sowie der Klassenleitung werden diese Schülerinnen und Schüler zunächst der Intensivklasse zugewiesen, in der sie in erster Linie die deutsche Sprache erlernen sollen.

Je nach den individuellen Voraussetzungen und Fähigkeiten nehmen die Schülerinnen und Schüler möglichst früh parallel zum Unterricht in der Intensivklasse in ausgewählten Fächern am Unterricht einer Regelklasse teil. In der Regel nach einem Jahr (und nach höchstens zwei Jahren) erfolgt dann die Zuweisung in eine Regelklasse entsprechend dem Alter und dem Leistungsstand des Kindes. Die Entscheidung darüber trifft die Klassenkonferenz (Übergabekonferenz).

Förderkurs

Nach dem erfolgreichen Besuch der Intensivklasse nehmen die Schüler/innen am Unterricht einer Regelklasse teil und besuchen dann einen Förderkurs für Seiteneinsteiger, um ihre Sprachkenntnisse weiter zu verbessern. Dieser findet in den folgenden ein bis zwei Jahren in der Regel im Umfang von vier Stunden wöchentlich zusätzlich zum Regelunterricht in Kleingruppen statt. Hier werden die Schülerinnen und Schüler unter anderem zum selbstständigen Arbeiten angeleitet. Das umfasst z.B. den Umgang mit Nachschlagewerken, Fachbüchern etc., was als Voraussetzung für eine erfolgreiche Mitarbeit im Unterricht angesehen werden kann. Eine weitere Förderung findet auch im Rahmen der Nachmittagsbetreuung und der Hausaufgabenhilfe statt.

Pädagogische Prinzipien im Bereich „Deutsch als Zweitsprache“

Bei der Gestaltung des Unterrichts „Deutsch als Zweitsprache“ werden folgende Lernvoraussetzungen der Schülerinnen und Schüler berücksichtigt und thematisiert:

– bisherige kulturelle Erfahrungen,
– Heimatverlust mit zum Teil traumatischen Erlebnissen,
– Orientierungsschwierigkeiten im schulischen und häuslichen Umfeld,
– soziale Isolation,
– Sprachlosigkeit.

Über die reine Sprachvermittlung hinaus ist die Stärkung der Persönlichkeit zentrale Aufgabe des Förderunterrichts. Die Entwicklung der sprachlichen und sozialen Kompetenz wird gleichermaßen unterstützt.