Deutsch-Polnischer Austausch im Sinne des europäischen Gedankens

Schon seit 2001 unterhält die Heinrich-Mann-Schule Kontakte zur Partnerregion Powiat Radomsko des Kreises Offenbach, die vom ehemaligen Schulleiter Hans Peter Löw nach einem Besuch in Polen initiiert wurden und von diesem auch nach der Pensionierung weiterhin mit einem Team der Schule (bestehend aus Julia Mamaewa, Roman Hüfner und Harald Knieriemen) vertieft werden. Kontinuierlich, mit einer kurzen Unterbrechung in Corona-Zeiten, besuchen deutsche Oberstufenschülerinnen und -schüler der HMS Polen, um sich in Gastfamilien und im Land über die kulturellen und sozialen Gepflogenheiten des europäischen Nachbarn zu informieren. So wurde der Besuch einer polnischen Schülergruppe im Mai nun aktuell durch einen achttägigen Gegenbesuch abgeschlossen.

Auf dem vielfältigen, von unseren polnischen Kolleginnen Justyna Broniszewska und Ela Ozga organisierten Programm, das mit einer mehrtätigen Unterbringung in polnischen Gastfamilien und einem Besuch der Partnerschule sowie einem informativen Empfang im Landratsamt in Radomsko begann, stand auch der Besuch der Gedenkstätte in Auschwitz. In einem speziellen Workshop wurde vor der eigentlichen Führung in der Gedenkstätte die historische Dimension des Holocausts anhand von Einzelschicksalen deutlich gemacht. Im zweiten Teil der Reise ging es an die Ostsee mit dem Schwerpunkt Danzig (Gdansk), Gedingen (Gdynia) und Sopot. Bei bestem Wetter erhielt die Schülergruppe anhand englischsprachiger Führungen einen Einblick in die historischen Umstände der Hansestadt. Dabei wurde der Besuch des Denkmals der Westerplatte und die Situation zu Beginn des Zweiten Weltkrieges näher beleuchtet. „Der Austausch und die Kommunikation mit der polnischen Schülergruppe zeigte einmal mehr die Offenheit junger Menschen für ein gemeinsames Interesse am europäischen Gedanken“, stellte Hans Peter Löw am Ende des Austausches fest. Es bestehe von beiden Seiten der unbedingte Wille, das seit Jahren erfolgreiche und vom Kreis Offenbach und dem Deutsch-Polnischen Jugendwerk geförderte Projekt fortzuführen, auch, um weiter ein gegenseitiges Verständnis für die Gemeinsamkeiten und Gegensätze zu erhalten.