Neu-Gestaltung des Kino-Eingangsbereichs

„Gibt es unter den Kunstschüler*innen der HMS vielleicht Interessierte, die sich an eine Neugestaltung des Projektor-Containers im Open-Air-Kino Dietzenbach wagen?“

Diese Anfrage der Stadtverwaltung Dietzenbach aus dem Handlungsfeld KULTURPLANUNG erreichte die Fachschaft KUNST Anfang März, woraufhin ein interner Wettbewerb gestartet wurde, mit dem Ziel, eine eigene Gestaltungsidee, die den Kontext Open-Air-Kino berücksichtigt, bis Ende der Osterferien einzureichen. Der finale Juryentscheid fiel auf den Entwurf der Schülerin Sima Harbutoglu (Q2bG).

Sowohl Freude als auch Neugier brachte Sima zur ersten Vor-Ort-Besichtigung mit. Organisatorische Planungsideen sowie aufwändige handwerkliche Vorbereitungen im Vorfeld führten schließlich dazu, dass aus dem Outdoor- ein Indoor-Kino-Projekt wurde.

Da sich das nun zu gestaltende Objekt weg von dem Kubus hin zu einer recht groß angelegten Wandmalerei entwickelt hatte, musste der Entwurf modifiziert werden.

Courage und Kreativität waren verlangt und werden geliefert!

Wer sind die beiden kreativen Künstlerinnen?

Zum einen handelt es sich um Sima, deren Leidenschaft für die Kunst sich schon früh zeigte und sich logischerweise in der Oberstufe der HMS in der Wahl des Leistungskurses Kunst bestätigt.

Zum anderen unterstützt Alessandra de Micheli (Q2fG), ihre Freundin und LK-Kunst-Nachbarin, bei der künstlerischen Arbeit.

Alessandra, welchen Stellenwert hat KUNST für dich?

„Eigentlich interessiert mich Kunst schon immer, so dass ich in Mailand (Alessandra lebt seit 4 Jahren in Deutschland) schon in der Mittelstufe Kunst gewählt habe. Neben der Begeisterung für die Bildende Kunst interessiere ich mich parallel für die Naturwissenschaften; das ist bis heute so geblieben, meine beiden LKs Kunst + Chemie spiegeln dieses Interesse wider. So habe ich 2023 auch privat bei der „Art promenade“ in Langen mit eigenen künstlerischen Arbeiten ausgestellt. Die Mitarbeit an dem Kino-Projekt hat mich direkt angesprochen aufgrund der neuen Herausforderung, eine so große Fläche zu gestalten und ebenso wollte ich meine Freundin Sima unbedingt unterstützen.“

Sima, wie entstand die Idee deines Entwurfs?

„Die gestellte Aufgabe fokussierte ja das „Open Air“ Kino in Dietzenbach, genau genommen die Außengestaltung des Projektor-Containers, auch sollte der Kontext, also Funktion, Atmosphäre und Raum eingebunden werden. Als Grundidee verband ich die beiden Themen Strand und Kino. So zeichnete ich die Filmrolle in dynamischer Bewegung, dies sollte Spannung + Dynamik des Mediums Kino symbolisieren. Die gemütliche Strandatmosphäre des Open-Air-Kinos übersetzte ich mit der Farbigkeit des Gelbtons, der mit dem komplementären Violett wiederum Spannung erzeugt. Letztlich entschied ich mich für die simple Grundidee: Projektor und Filmrolle als pars pro toto für Kino, nach dem Leitsatz: „Weniger ist mehr.“

Der Arbeitsauftrag wurde von der Kulturplanung aus verschiedenen Gründen verändert, damit änderte sich das Gestaltungskonzept. Gab es da Schwierigkeiten?

„Die Idee von Bewegung und Spannung, die mit Kino verbunden ist, habe ich beibehalten. Jedoch musste das Motiv nun an den vorhandenen Innenraum angepasst werden, sodass ich mit Alessandras Unterstützung das Motiv ausdehnte, indem wir mit Kreiden Skizzen auf den großflächigen Wänden variierten, um durch Plastizität die Illusion von Raum zu erzielen, sodass die Bewegung in den Raum übergehen sollte. Die Größe und die wellenschlagenden Filmstreifen erzeugen durch starke Licht- und Schatteneffekte sowie Linienführung und natürlich dem sich immer wieder in Nuancen verändernden Komplementärkontrast starke Effekte und beleben den kleinen eher dunklen Vorraum des Kinos.“

Seht ihr Unterschiede zu eurer bislang praktizierten kreativen Arbeit?

Sima + Alessandra:

„Vor allem das gestalterische Tun im Team macht großen Spaß, man kann sich bei bildnerischen Entscheidungen, die Form, Farbe und den Raum betreffen, absprechen. Die Freiheit der Bildidee sowie die malerische Umsetzung ist inhaltlich nicht so stark an Aufgaben gebunden, wie das in der Schule der Fall ist, diese „Freiheit“ bereichert und lässt das Künstlerherz höherschlagen.

Und abschließend lässt sich festhalten, dass es einfach Spaß macht, diese neuen Erfahrungen zu spüren, eine so große „Leinwand“ in einer fast einwöchigen Arbeitszeit zu meistern. Auch wenn es streckenweise anstrengend war, würden wir beide jederzeit wieder so ein tolles Projekt annehmen.“

Als Preise winken den beiden Künstlerinnen ein Kino-Abend inklusive köstlicher Verpflegung.

Das finale Werk dürft ihr bei eurem nächsten Kinobesuch bewundern.

Kunst LK 2024