Schülerschaft mit Herz
Spendenübergabe der Schülervertretung (SV) der Heinrich-Mann-Schule (HMS) an das Flüchtlingsheim in Dietzenbach
Jedes Jahr zur Weihnachtszeit ruft die SV der HMS zu einer Spendenaktion der Schule auf, die sich an soziale Projekte richtet. Dieses Jahr entschieden sich die Schüler, für das Flüchtlingsheim in Dietzenbach zu spenden, da es ihnen besonders am Herzen liegt, dass sich diese Menschen in ihre Heimatstadt integrieren. „Eine gelungene Integration kann nur über die Sprache gelingen, daher hat sich die SV dafür entschieden, das Spendengeld von insgesamt 1000€ in Unterrichtsmaterial zu investieren,“ so Marina Brügge, Verbindungslehrerin der HMS.
„Ich finde, dass unsere Spende an das Flüchtlingsheim sinnvoll war, weil wir somit den Flüchtlingen, die in Dietzenbach leben, helfen können, sich schneller zu integrieren. Lobenswert empfinde ich die ehrenamtliche Arbeit, die dort verrichtet wird. Ich glaube, dass unsere Spenden den Flüchtlingen in Zukunft helfen werden“, so Sara Boussanna (9aG, Mittelstufensprecherin der HMS).
Aus Anlass der Übergabe der von den Schülern gesammelten Spenden in Form von Bildwörterbüchern, Schreibutensilien, Federmäppchen und weiterem Lehrmaterial begrüßten der Koordinator Dr. Gerd Wendtland und Pfarrer Günter Winkmann, der den Deutschunterricht für die Flüchtlingshilfe e.V. in Dietzenbach koordiniert, die Besucher. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Deutschunterrichts nahmen an der Übergabe teil und freuten sich über die Geschenke.
„Ich persönlich finde, dass Integration sehr wichtig ist. Deshalb hat es mich sehr gefreut, eine Spende an das Heim übergeben zu dürfen; außerdem habe ich sehr großen Respekt vor den ehrenamtlichen Lehrern, da diese ihre Zeit für andere sinnvoll investieren,“ so Armin Samadi (E04 und Mitglied der SV).
Im Haus der Integration gibt es neben dem Büro der Flüchtlingshilfe e.V. auch Büros der AWO, der Projektstelle für Flüchtlingsarbeit der Stadt Dietzenbach, der Diakonie und einem Büro von ProArbeit auch einen Schulungsraum und ein großes Foyer, in dem auch die Übergabe stattfand. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind unsere internationalen Freunde untergebracht. Für die Bereitstellung der Räumlichkeiten durch die Stadt Dietzenbach sind wir sehr dankbar.
Dort finden von Montag bis Donnerstag jeweils Deutschkurse für Anfänger statt. Für Personen, die Analphabeten sind, gibt es außerdem von Dienstag bis Donnerstag ebenfalls Deutschunterricht. Neun Personen sind als ehrenamtliche Lehrkräfte im Haus der Integration tätig.
Daneben bietet die Flüchtlingshilfe e.V. auch an drei Tagen in der Woche Deutschkurse in der Lise-Meitner-Straße 15 an. Hier werden von vier Lehrkräften zwei Kursgruppen, A 1 und A 2 unterrichtet. In der Flüchtlingsunterkunft am Kindäcker Weg sind weitere sechs Lehrkräfte für die Anfänger tätig – und zwar an fünf Wochentagen. Schließlich gibt es noch weiteren Unterricht in den Räumen der Rutkirche in der Rodgaustraße 40. Dort sind zwei Lehrkräfte an drei Wochentagen tätig. Hier werden die Fortgeschrittenen (B1 und B2) unterrichtet.
„Mir war es wichtig als SV-Mitglied das Geld dem Flüchtlingsheim zu spenden, weil mir die Bildung und Integration der Kinder und Eltern sehr wichtig ist.“ (Meliha Dalda, 7dG und Mitglied der SV)
„Es war wichtig, dass wir die Spenden ans Flüchtlingsheim gegeben haben, weil das Flüchltingsheim die Flüchtlinge lehren möchte. Es ist auch ein gutes Gefühl, ein Teil dieser Hilfsaktion zu sein.“ (Hilal Aslan, 7dG und Mitglied der SV)
Außerdem gibt es noch einige Personen, die bereit sind zu unterschiedlichen Zeiten auch Einzelunterricht zu erteilen. Im Juni 2014 wurden mit den Deutschkursen in der Notunterkunft am Biberbach (inzwischen sind diese Container längst wieder abgebaut) begonnen. Trotz gelegentlichen Wechsels sind derzeit 21 ehrenamtliche Lehrkräfte tätig. Die Spenden, die die Flüchtlingshilfe Dietzenbach e.V. immer wieder erhält, helfen die notwendigen Aufgaben sehr gut zu erfüllen.
„Wir bedanken uns daher sehr herzlich bei der Heinrich-Mann-Schule und den Spenderinnen und Spendern. Wir wollen unsere Arbeit nicht in Konkurrenz, sondern in Ergänzung zu den Angeboten der AWO und der VHS verstehen. Da noch nicht alle Nationen vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) dafür zugelassen werden, wenden wir uns besonders diesen Menschen zu. Das sind insbesondere Afghanen, Äthiopier und Pakistani. Aber auch andere Nationalitäten besuchen unseren Unterricht zusätzlich, um möglichst schnell die Sprache zu lernen und sich zu integrieren. Unser Tun verstehen wir als Beitrag zur Verständigung zwischen den Nationen, besonders aber für Menschen, die verfolgt und mit dem Tode bedroht wurden. Was wir mit unseren internationalen Freunden erleben, macht uns froh auch wenn uns manchmal sehr viel abverlangt wird. Hierbei ist nicht nur an den Unterricht, sondern auch an Hilfe bei Behördengängen, Antragstellung, Arztbesuche, Wohnungs- oder Arbeitsstellensuche zu denken. Eine ganze Reihe unserer Freunde, die schon seit 2014 hier sind, konnten wir in Arbeit bringen und sie können sich in Deutsch sehr gut verständigen,“ so Pfarrer Günter Winkmann.
„Es war für die Schüler und auch uns als betreuende Lehrer eine schöne Erfahrung, mit den Flüchtlingen und ihren Lebensgeschichten in Kontakt zu kommen und zu sehen, wie stark sie selbst an ihrer Integration durch den Besuch des Unterrichts arbeiten. Ich bin stolz auf die Schüler der HMS und die damit verbundene SV, die dies durch ihre großzügigen Spenden ermöglichten so Julia Scheuermann, Verbindungslehrerin der HMS.